Eine zielgerichtet umgesetzte Digitalisierungsstrategie bietet ambulanten Pflegediensten im Innen- und Außenverhältnis umfassende Chancen: Verwaltungsprozesse können reduziert und gestrafft werden, die Kommunikation über Team-, Aufgaben und Sektorengrenzen hinweg vereinfacht und damit die Pflege der Patientinnen und Patienten verbessert werden.
Die Digitalisierung kann so einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass sich ambulante Pflegedienste in der Patientenbetreuung und im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Tragfähigkeit zukunftssicher aufstellen können. Auch auf dem Arbeitsmarkt können ambulante Pflegedienste als moderne Arbeitgeber punkten, wenn sie es geschafft haben, mithilfe eines hohen Digitalisierungsgrades mehr Zeit für die eigentliche Pflegearbeit herauszuholen.
Eine fortschreitende Digitalisierung kann aber auch unerwünschte Nebeneffekte nach sich ziehen. Vor allem dann, wenn sie auf unverbundenen Insellösungen beruht. Wie bei allen technischen Neuerungen geht es also auch bei der Digitalisierung in der Pflege darum, Chancen und Herausforderungen zu erkennen. Im Folgenden finden Sie deshalb alle wichtigen Informationen rund um das Thema Rechtslage und Finanzierung sowie einen Überblick über Produkte aus dem Segment Pflege 4.0, die bereits heute zur Verfügung stehen.
Ein weiteres, besonders wichtiges Thema für die berufliche Pflege ist außerdem die sogenannte Telematikinfrastruktur. Was es damit genau auf sich hat und wieso für die ambulante Pflege an diesem Thema kein Weg vorbeiführt, erfahren Sie hier:
Handlungsleitfäden für die Digitalisierung
Bei der Digitalisierung des eigenen ambulanten Pflegedienstes muss vieles beachtet werden. Nicht nur auf die Refinanzierungsmöglichkeiten und gesetzliche Vorschriften kommt es an. Gerade die „weichen“ Faktoren, wie die Befähigung und enge Einbindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder Themen wie Datenschutz und Sicherheit spielen eine entscheidende Rolle für Gelingen oder Scheitern von Digitalisierungsprojekten.
Im Rahmen des Verbundprojekts „KoLeGe“ wurde am Institut für Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen äußerst hilfreiches und umfangreiches Infomaterial erarbeitet, das ganz konkret auf viele Fragen eine Antwort gibt und hilft, an alles Wichtige zu denken. Diese Informationen stehen als Handlungsleitfäden zum Download bereit. Hier finden Sie viel Nützliches zu den Themen:
- Grundlagen
- Datenschutz und Sicherheit
- Kommunikation, Nutzerfreundlichkeit
- Kompetenzen und Lernmanagement
- Bewertung von Softwarelösungen
- Vorträge
Zu den Handlungsleitfäden gelangen Sie hier:
Kurzfilm Digitalisierung in der ambulanten Pflege
Im nachfolgenden Film zeigen wir Ihnen auf, was heute schon technisch möglich ist. Bitte prüfen Sie, ob alle Netzwerkakteurinnen und Akteure, mit denen Sie digital Daten austauschen wollen, über entsprechende Schnittstellen verfügen.
Chancen und Herausforderungen
Aktuell werden in der Pflege digitale Anwendungen hauptsächlich im Bereich der Kommunikation und Organisation eingesetzt. Beispielsweise arbeiten ambulante Pflegedienste häufig bereits mit einer digitalen Routenplanung auf dem Diensthandy; ebenso ist ein Trend erkennbar, dass Pflegedokumentationen zunehmend über Tablet oder Smartphone erfasst und abgerechnet werden. Die Möglichkeiten, wie digitale Technologien die Arbeit von Berufstätigen in der Pflege unterstützen und entlasten können, sind vielfältig.
Ebenso ist in der Beratung von pflegeinteressierten und pflegebedürftigen Menschen die Digitalisierung bereits im Alltag angekommen. Stammdaten und Anträge von Kundinnen und Kunden werden digital aufgenommen und bearbeitet. Beratung wird heute online angeboten. Somit kann beispielsweise die Tochter in München aktiv in der Beratung der Mutter in Berlin teilhaben. Diese Möglichkeiten eröffnen allen Akteurinnen und Akteuren neue Wege der Kommunikation und der Gestaltung von Pflege.
Jedoch gehen Chancen in der Regel auch mit Herausforderungen einher. Fragen nach dem Datenschutz, der Rechtslage und Finanzierung oder welche Produkte aus dem Segment Pflege 4.0 sinnvoll sind, müssen berücksichtigt werden.
Chancen
- Vernetzung aller Akteurinnen und Akteure
- Interdisziplinäres Arbeiten
- Weniger Papierarbeit
- Versorgung auch in Pandemie-Geschehen möglich
Herausforderungen
- Datenschutz und Ethik
- Kosten & Refinanzierung
- Schulungen & Workshops
- Aufbau von Netzwerken
Zusatzqualifizierung Pflege 4.0
Die voranschreitende Digitalisierung verändert die Arbeitsabläufe und Tätigkeitsfelder in der beruflichen Pflege nachhaltig. Der Umgang mit diesen Veränderungen ist nicht immer selbstverständlich und muss zum Teil erst erlernt werden.
Im Rahmen der Initiative „Pflege 4.0 – Made in Berlin“ hatte die k.o.s GmbH daher eine Zusatzqualifizierung entwickelt für Beschäftigte in der ambulanten und stationären Altenpflege sowie für in der Beratung zu Alter und Pflege tätige Beschäftigte (Laufzeit 03/2020 bis 12/2022). Parallel dazu hat die k.o.s GmbH Transferqualifikationen organisiert, damit die Zusatzqualifizierung Pflege 4.0 auch langfristig in Berlin weiter angeboten werden kann. Wir werden Sie hierüber weiter informieren, sobald es Neuigkeiten gibt.
Mehr über dieses wichtige Vorhaben erfahren Sie hier: