Wichtige Begriffe aus dem Bereich Pflege 4.0

Bitte beachten Sie:

Für viele der hier aufgeführten Begriffe existieren keine einheitlichen Definitionen. Entsprechend erfolgen die Erklärungen hier im speziellen Kontext der Pflege 4.0.

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AAL

Ambient assisted living

Eine Abkürzung für den englischen Ausdruck „ambient assisted living“. Das bedeutet auf Deutsch so viel wie „Leben mit unterstützender Umgebung“. Gelegentlich liest man auch von „active assisted living“ oder eingedeutscht von „Altersgerechten Assistenzsystemen“. Ein komplizierter Ausdruck, der eigentlich nur bedeutet, dass (digital)technische Helfer in der Wohnumgebung angebracht werden, die körperlich oder kognitiv eingeschränkte Menschen in ihrem Alltag unterstützen. Zum Beispiel werden Bewegungsmelder mit dem Hausnotrufsystem verbunden und informieren bei einem erkannten Notfall dann den Rettungsdienst.

Quelle: vgl. https://www.aal.fraunhofer.de/ (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Digital / Digitalisierung

Das Eigenschaftswort „digital“ beschreibt, dass Informationen in einem Format vorliegen, das Computer verstehen und bearbeiten können. Konkret ist dies das sogenannte Binärsystem – die langen Reihen von 1 und 0, die Sie vielleicht schon mal gesehen haben. Entsprechend bedeutet der Ausdruck „Digitalisierung“ eigentlich, dass analoge/ physische Prozesse in digitale Abläufe überführt werden. Dafür werden Informationen aus der physischen Welt in digitale Daten übertragen (z. B. Bücher eingescannt) und mithilfe von Computern abgespeichert und verarbeitet. Im weiteren Sinne bezeichnet „Digitalisierung“ den zunehmenden Einsatz von Digitaltechnik in allen Bereichen des Lebens (Wirtschaft, Kultur, Alltag, Gesundheitswesen etc.).

Quelle: vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/digitalisierung-54195/version-277247 (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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DiGA

Digitale Gesundheitsanwendung

Als digitale Gesundheitsanwendung werden Medizinprodukte bezeichnet, die zum wesentlichen Teil auf Digitaltechnologie beruhen. In ihrer Anwendung unterstützen sie die Diagnose, Überwachung und Therapie von Erkrankungen. Als Beispiel lassen sich hier Gesundheits-Apps und Online-Sprechstunden nennen. Durch das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) können DiGAs ärztlich verschrieben und die Kosten durch die Krankenkassen übernommen werden.

Quelle: vgl. https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/DVG/_node.html (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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DiPA

Digitale Pflegeanwendung

Als digitale Pflegeanwendungen (DiPA) werden Apps bezeichnet, die dabei helfen, Beeinträchtigungen der Selbständigkeit oder der Fähigkeiten der Pflegebedürftigen oder des Pflegebedürftigen zu mindern oder einer Verschlimmerung der Pflegebedürftigkeit entgegenzuwirken. Ebenso gibt es DiPA, die die Organisation des Pflegealltags unterstützen.
Mehr Informationen hierzu finden Sie in einem eigenen Bereich unserer Website: Digitale Pflegeanwendungen (DiPA).

Quelle: vgl. https://www.bfarm.de/DE/Medizinprodukte/Aufgaben/DiGA-und-DiPA/DiPA/_node.html (zuletzt abgerufen am 11.1.2023)

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eHealth

Auch E-Health geschrieben, kommt aus dem Englischen und bedeutet „elektronische Gesundheit“. Hierbei handelt es sich um einen Oberbegriff, der alle Anwendungen umfasst, bei denen Patientinnen und Patienten mithilfe digitaler Technik betreut oder behandelt werden können. Bekannte Beispiele sind die elektronische Patientenakte oder virtuelle Sprechstunden.

Quelle: vgl. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/e-health.html (zuletzt abgerufen am 15.10.2020)

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ePA

Elektronische Patientenakte

Die elektronische Patientenakte (ePA) ist die digitalisierte Version der herkömmlichen Patientenakte auf Papier. Hierin sind alle Diagnosen, behandelnde Ärztinnen und Ärzte und Therapien eingetragen. Ab dem Jahr 2021 haben alle Versicherten in Deutschland das Recht auf eine ePA. Hierdurch können mehr gesundheitsrelevante Daten erfasst und effizienter zwischen den verschiedenen Stellen ausgetauscht werden. Auch können die Versicherten so über digitale Endgeräte selbst jederzeit Einblick in ihre Gesundheitsdaten erhalten.

Quelle: vgl. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/elektronische-patientenakte.html (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Endgerät

Smartphone und Tablet

Als Endgerät bezeichnet man ein elektronisches Gerät, dass an ein Netzwerk von Kommunikationstechnik angebunden ist. Diese Anbindung kann über Kabel oder auch Funk erfolgen. Konkret sind hiermit zumeist Smartphones, Computer und Tablets mit Internetverbindung gemeint.

Quelle: vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/datenendgeraet-31042 (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Gesundheits-App

App ist die Abkürzung für den englischen Ausdruck „application“, der sich mit „Anwendung“ übersetzen lässt. Hierbei handelt es sich um kleinere spezifische Programme, die zum Beispiel auf das Smartphone oder Tablet installiert werden können. Dabei gibt es viele Apps, die dem Gesundheitskontext zugeordnet werden können, wie zum Beispiel digitale Erinnerungshilfen zur Medikamenteneinnahme. Diese fallen dann unter die Kategorie der DiGAs (Digitale Gesundheitsanwendung).

Quelle: vgl. https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/gesundheit-pflege/aerzte-und-kliniken/gesundheitsapps-medizinische-anwendungen-auf-rezept-41241 (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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IoT

Internet of Things

Diese Abkürzung steht für „Internet of Things“, also einem „Internet der Dinge“. Damit ist gemeint, dass Gegenstände (wie z. B. Haushaltsgeräte) durch Computer ergänzt und ausgebaut werden. So können diese „intelligenten Dinge“ automatisiert handeln und sich untereinander austauschen – wie der Kühlschrank, der selbstständig Lebensmittel nachbestellt oder die Körperwaage, die das Gewicht an Ihr Smartphone sendet und gleich eine Statistik erstellt.

Quelle: vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/internet-der-dinge-53187/version-276282 (zuletzt abgerufen am 15.10.2020)

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KI

Künstliche Intelligenz

Auf Englisch auch AI (artificial intelligence) genannt. Dabei ist die Bezeichnung "Intelligenz" etwas irreführend, denn eigentlich geht es um hochentwickelte Computerprogramme, die in kurzer Zeit große Datenmengen auswerten können. Ausgehend von der Auswertung errechnet das Programm dann statistische Bedeutungen und macht Vorschläge. Ein Beispiel aus dem Alltag ist z. B. die Sprachsteuerung: Die KI erkennt was gesagt wurde und gibt dann eine möglichst passende Antwort bzw. führt den Befehl aus. Computerforscherinnen und -forscher arbeiten daran, KIs zu entwickeln, die selbstständig lernen und Probleme lösen können.

Quelle: vgl. Kunze, C. & Meißner, A. (2021): Künstliche Intelligenz in Pflege und Versorgung. In: Kunze, C. & Meißner, A. (Hrsg.): Neue Technologien in der Pflege. Wissen, Verstehen, Handeln. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart. S. 163 ff.

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Schnittstelle

Interface

Um digitale Informationen von A nach B zu schicken braucht man so genannte Schnittstellen (engl. interfaces). Das kann man sich wie kleine digitale Übersetzungsbüros vorstellen, bei denen die Informationen aus zwei verschiedenen Ländern zusammenlaufen und in die jeweils andere Sprache übersetzt werden. Produkte von manchen Firmen haben aber keine offenen Schnittstellen: hier können immer nur Produkte vom selben Hersteller miteinander arbeiten, fremde Geräte kann man nicht verknüpfen.

Quelle: vgl. https://www.it-business.de/was-ist-eine-schnittstelle-a-714831/ (zuletzt abgerufen am 19.11.2021)

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Sensoren

Sensoren sind elektronische „Fühler“, die einen bestimmten Teil der Umwelt erfassen und in digitale Daten umwandeln. So kann ein Sensor beispielsweise die Temperatur messen, ein anderer meldet, ob eine Tür geschlossen oder geöffnet wird. Verbindet man Sensoren untereinander und mit Computern, entstehen Systeme, die ganze Wohnungen im virtuellen Blick haben.

Quelle: vgl. https://www.itwissen.info/Sensor-sensor.html (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Smart Home

Das „intelligente Zuhause“ hat große Überschneidungen zu AAL. Der Fokus liegt hier aber nicht auf der Unterstützung und Kompensation, sondern auf dem allgemeinen Komfort und der Unterhaltungstechnik. Smart Home-Technik kann aber auch Bestandteil von AAL sein. So kann zum Beispiel ein ferngesteuerter Türöffner aus dem Bereich Smart Home auch für mobilitätseingeschränkte Menschen eine große Unterstützung sein und fiele dann ebenso in die Kategorie AAL.

Quelle: vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/smart-home-54137 (zuletzt abgerufen am 15.10.2020)

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TI

Telematikinfrastruktur

Als Telematikinfrastruktur, abgekürzt TI, wird die Vernetzung der Akteurinnen und Akteure im deutschen Gesundheitswesen zum Austausch von Gesundheitsdaten bezeichnet. Über dieses digitale Netzwerk sollen also Arztpraxen, Apotheken, Therapeutinnen und Therapeuten, Krankenhäuser und Krankenkassen miteinander vernetzt werden. Kernanwendung soll die elektronische Patientenakte werden (ePA).

Mehr über die TI erfahren Sie in einem gesonderten Bereich auf unserer Webseite: https://www.lebenpflegedigital.de/telematikinfrastruktur/
Quelle: vgl. https://www.gematik.de/telematikinfrastruktur/ (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Telecare/ Telenursing

Die Begriffe Telecare und Telenursing sind sehr eng mit dem Ausdruck „Telemedizin“ verwandt. So wird auch hier Telekommunikationstechnik (wie Videokonferenz oder Telefon) eingesetzt, allerdings nicht für medizinische, sondern für pflegerische Dienstleistungen. AAL umfasst häufig auch Aspekte der Telecare.

Quelle: vgl. GKV Spitzenverband (2019). Digitalisierung und Pflegebedürftigkeit – Nutzen und Potenziale von Assistenztechnologien. Schriftenreihe Modellprogramm zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung Band 15. Berlin: GKV-Spitzenverband. S. 93

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Telemedizin

Von Telemedizin spricht man, wenn medizinische Dienstleistungen über Entfernungen hinweg erbracht werden. Dafür werden Mittel der Telekommunikationstechnik verwendet, wie zum Beispiel Videokonferenzen, aber auch Telefone zählen dazu. So ist es möglich Diagnosen oder Therapien durchzuführen, ohne dass Ärztinnen und Ärzte oder Patientinnen und Patienten anreisen müssen. Das bekannteste Beispiel sind Videosprechstunden.

Quelle: vgl. https://www.bundesaerztekammer.de/aerzte/telematiktelemedizin/telemedizin/ (zuletzt abgerufen am 14.10.2020)

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Wearables

Tragbare Technik

Wearable ist englisch und lässt sich sinngemäß als "tragbare Technik" übersetzen. So bezeichnet man also digital vernetzte Produkte, die man direkt am Körper tragen kann. Hierzu zählen zum Beispiel Smartwatches (also intelligente Armbanduhren) oder Kleidung, in die Sensorik verbaut ist.

Quelle: vgl. https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/wearables-54088/version-384509 (zuletzt abgerufen am 11.1.2023)

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WLAN

Wireless Local Area Network

WLAN ist das Kurzwort für "Wireless Local Area Network". Auf deutsch bedeutet das sinngemäß: kabelloses lokales Netzwerk". Mit WLAN können Sie sich also z.B. zuhause einen eigenen kabellosen Internetzugang einrichten und über Ihre Endgeräte darauf zugreifen. Auch manche Smart Home oder AAL-Produkte brauchen WLAN, um untereinander Daten auszutauschen und sich mit dem Endgerät zu vernetzen.

Quelle: vgl. https://www.ip-insider.de/was-ist-wlan-a-579430/ (zuletzt abgerufen am 11.1.2023)